„wir weit weg“ begegnet einer Vielzahl gesellschaftlicher Problemfelder

Das Projekt „wir weit weg“, getragen von der KINDERVEREINIGUNG LEIPZIG e.V., reagiert auf das Problem, dass Jugendliche, die nicht das Abitur anstreben, tendenziell weniger Zugang zu internationalen Begegnungsmaßnahmen haben. Es befördert das Diversitätsbewusstsein und baut Fremdenfeindlichkeit ab. Durch die Einbindung ehrenamtlicher Coaches und die Kooperation von Schule und außerschulischen Einrichtungen der Jugendhilfe leistet es zudem gesellschaftliche Verbindungsarbeit.

Bei wir weit weg werden jeweils zehn bis fünfzehn Schülerinnen und Schüler der siebten bis neunten Klassen an Haupt-/Real-/Oberschulen etwa ein Jahr lang von zwei Coaches International (Peers der internationalen Jugendarbeit) begleitet und dabei unterstützt, ihre eigene internationale Jugendbegegnung zu entwickeln und durchzuführen. Die Teilnehmenden stärken ihr Selbstbewusstsein, finden Spaß am Lernen, erfahren Selbstwirksamkeit und erwerben verschiedene Kompetenzen.

  • Förderung von Diversitätsbewusstsein: Jugendliche in Sachsen haben weniger als Jugendliche anderer Bundesländer die Möglichkeit, eigene, positive Erfahrungen mit Menschen aus anderen Ländern zu machen. Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund beträgt hier nur 4,2%.[1] Internationale Jugendbegegnungen bieten Jugendlichen eine Möglichkeit, positive Begegnungen mit Menschen mit Migrationshintergrund zu haben.
  • Zugänge: wir weit weg eröffnet Schüler*innen an Schulen, die bisher kein Angebot von internationalen Austauschprojekten hatten, die Möglichkeit, internationale Erfahrungen zu machen.
  • Kooperation Schule – non-formale Einrichtung der Jugendhilfe: Die Schule als der Ort, an dem Jugendliche den größten Teil ihrer Tageszeit verbringen, spielt für wir weit weg eine entscheidende Rolle, um sie in ihrer Alltagsrealität und ihren Peer-Gruppen aufzusuchen, anzusprechen und für das Projekt zu gewinnen. Die KINDERVEREINIGUNG Leipzig e.V. als non-formaler Bildungsträger bringt viel Erfahrung mit internationalen Jugendbegegnungen mit. Die Methoden der non-formalen Bildung, die, anders als schulische Herangehensweisen, nicht defizitorientiert sondern ermutigend wirken, ermöglichen den Teilnehmenden selbstwirksames Handeln und „Spaß am Lernen“.
  • gesellschaftliche Verbindungsarbeit: Die Coaches (meist Studierende) sind nur wenig älter als die Teilnehmenden. Sie und die Teilnehmende arbeiten freundschaftlich und auf Augenhöhe zusammen und erfahren während des Projekts mehr über den Alltag der jeweils anderen. Die Coaches sammeln berufsrelevante Erfahrungen im Bereich der non-formalen, internationalen Bildung.
  • Ehrenamt braucht Hauptamt: Hauptamtliche Mitarbeiter*innen unterstützen die Coaches in ihrer Arbeit, um die pädagogische Professionalität zu gewährleisten und die begrenzten zeitlichen Ressourcen der Coaches für ihr Ehrenamt zu kompensieren. Hauptamtliche Mitarbeiter*innen übernehmen koordinierende, organisatorische und fördertechnische Tätigkeiten. Auf diese Weise wird eine verbindliche, langfristige und qualitativ hochwertige Ehrenamtlichkeit befördert.

Die Erfahrung aus vier vergangenen Projektjahren mit insgesamt neun erfolgreich durchgeführten Jugendbegegnungen (Hin- und Rückbegegnungen) und ca. 300 erreichten Jugendlichen (aus Herkunfts- und Gastländern), der Unterstützung verschiedener Einrichtungen (insgesamt sieben Oberschulen in Leipzig, Chemnitz und Frohburg sowie Trägern der Jugendhilfe) und Förderer (Stadt Leipzig, Kinder- und Jugendplan des BMFSFJ, Erasmus+ JUGEND IN AKTION, startsocial, Robert Bosch Stiftung) zeigen, dass das Projekt den genannten Problemfeldern begegnet und das Potential hat, hochskaliert zu werden.

[1]              http://sab.landtag.sachsen.de/de/service/statistiken/statistiken-6757.cshtml [Aufruf 14.11.2018]

 

„wir weit weg“ wird gefördert von:        
Stadt Leipzig AfJFB  
         

 

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